Hippotherapie ist der rein medizinische Einsatz des Pferdes zur Ergänzung und Erweiterung der üblichen Physiotherapie / Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage. Sie wird prinzipiell vom Arzt verordnet und von einem/einer speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten/in durchgeführt. Das eigens für diese anspruchsvolle Aufgabe ausgewählt und ausgebildete Therapiepferd wird von einem Pferdeführer, meist am Langzügel (von hinten) , im Schritt und auf genaue Anweisung des/der Physiotherapeuten/ in geführt.Dabei überträgt das Pferd auf den Rumpf des aufrecht sitzenden Patienten etwa 100 dreidimensionale Schwingungsimpulse pro Minute , nahezu identisch mit dem Bewegungsablauf des Gehens eines durchschnittlichen Erwachsenen Wie keine andere Behandlungsmethode bietet dabei die Hippotherapie den Menschen mit unterschiedlichsten neurologischen Bewegungsstörungen und dadurch gestörter oder verlorener Gehfähigkeit, eine harmonische Fortbewegung im Raum, in vertikaler und gangähnlicher Körperhaltung und in komplex gangphysiologisch ablaufenden Bewegungsmustern.Dabei wirkt der Patient nicht aktiv auf das Pferd ein sondern reagiert auf die ihm angebotenen Bewegungsimpulse im Rahmen seiner motorischen Fähigkeiten, übernimmt, wiederholt, verbessert und automatisiert sie letztlich. Das Ziel ist es, Muskelfunktionen oder Bewegungsabläufe durch Zugriff auf ein bereits subcortical ,d.h. im Gehirn gespeichertes und unbewusst ablaufendes Bewegungsmuster wie das Gehen wieder zu erlernen, zu verbessern oder zu erhalten. Weiterhin positiv wirkt sich die Pferdebewegung aus, auf Gleichgewicht und Koordination, auf Rumpfaufrichtung und -kontrolle und auf die Psychomotorik durch Motivation über das lebendige Medium Pferd und die Freude an der einzigartigen Bewegung bzw. Fortbewegung. Hauptindikationen zur Hippotherapie sind heute weitgehendst Symptome neurologischer Bewegungsstörungen wie sie beispielsweise zu finden sind bei der Multiple Sklerose, bei Zuständen nach Zustände nach Schädel-Hirn-Verletzung oder Schlaganfall, bei Bewegungsstörungen nach frühkindlicher Hirnschädigung (Cerebralparese) und vielen anderen neurologischen Krankheitsbildern . ◀ zurück Seite 1/2 vor ▶